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Interview Essstörungen

Wenn Essen einsam macht

Jeder dritte junge Mensch ist von Essstörungen betroffen und leidet im Verborgenen
Stephanie Lange im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger

Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts leidet inzwischen jeder dritte Jugendliche unter Essstörungen, wie erklären Sie sich diese Zunahme?
Es wird immer mehr Wert auf den Körper gelegt, der soziale Druck ist immens. Viele Jugendliche gucken sich morgens schon nach dem Aufstehen im Internet ihre Stars an – und sind sofort unzufrieden mit ihrem eigenen Körper.

Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen.
Bei ihnen ist oft das Aussehen und der Blick von außen wichtiger. Sie werden viel mehr betrachtet und bewertet. Jungen können sich über Sport, Leistung im Beruf oder Coolness definieren.

Magersucht ist eine der häufigsten Essstörungen. Die Betroffenen fühlen sich dick, obwohl sie untergewichtig sind.
Magersucht kommt oft bei Mädchen vor, meist zu Beginn der Pubertät, wenn sich der Körper verändert. Dann gibt es eine Phase der großen Verunsicherung. Die Mädchen haben Angst, erwachsen und attraktiv zu werden. Der magere Körper, der ein Stück weit kindlich und androgyn ist, hat für sie eine hohe Attraktivität. Viele magersüchtige Frauen sind die besten Schülerinnen, leistungsstark, machen ein herausragendes Abitur. Sie setzen aber auch ihren Körper unter Leistungsdruck und haben das Gefühl: Wenn ich schon nichts im Leben schaffe, dann wenigstens meinen Körper zu kontrollieren.

Gesamtes Interview als PDF

Stephanie Lange im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger
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